Möchte man eine Schraube mit einem Schraubendreher anziehen muss eine gewisse Kraft aufgewendet werden. Diese physikalisch Kraft wirkt genau an der Drehachse (also der Schraube) des Körpers und verursacht so eine Drehung – das sogenannte Drehmoment. Das Drehmoment wird von den Herstellern in Newtonmeter (Nm) angegeben.
Zieht man eine Schraube mit einem Schraubendreher oder Akkuschrauber an, ist durch den fehlenden Hebelarm ein höherer Kraftaufwand nötig, als wenn man z.B. eine Knarre verwenden würde. Das maximale Drehmoment eines Akkuschraubers ist also dafür ausschlaggebend wieviel Kraft übertragen werden kann. Das Drehmoment eines Akkuschraubers ist neben der Akkuspannung eines der wichtigsten Kaufkriterien.
Akkuschrauber mit hohem Drehmoment
Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten | Letzte Aktualisierung am 25.07.2021 um 11:38 Uhr
Welches Drehmoment benötigt ein Akkuschrauber?
Welches Drehmoment ein Akkuschrauber benötigt ist sehr unterschiedlich und hängt stark vom Arbeitsbereich ab. Für filigrane Arbeiten z.B. beim Modellbau ist ein Mini-Akkuschrauber mit 3,6 Volt und 4,5 Nm in der Regel ausreichend. Für Heimwerker sollten es schon mindestens 20-30 Nm bei 12 Volt Akkuspannung sein. Gute Profi-Akkuschrauber mit 18 Volt haben 40-60 Nm Drehmoment und halten auch dauerhaften Belastungen gut stand.
Nach oben gibt es bekanntlich kaum Grenzen. Teilweise haben Profischrauber sogar ein Drehmoment von 60, 80, 100 oder mehr Newtonmeter. Diese Schrauber werden nur für spezielle Arbeiten benötigt. Darüber hinaus sind die Spezialgeräte auch um einiges teuer als „normale“ Schrauber für Profis.
Mini-Akkuschrauber: | 3 bis 5 Nm | Akkuschrauber ansehen* |
Für Heimwerker: | 20 bis 30 Nm | Akkuschrauber ansehen* |
Für Profis: | 40 bis 60 Nm | Akkuschrauber ansehen* |
Harter Schraubfall vs. weicher Schraubfall
Unterschiedliche Schraubfälle beschreiben die Dynamik während des Schraubvorgangs. Beim harten Schraubfall (6-Kant Schrauben anziehen) wird der Drehvorgang schlagartig gestoppt. Sobald der Schraubenkopf die Oberfläche berührt steigt das Drehmoment des Akkuschraubers schlagartig an. Bei zu starker Einschraubenergie kann es zu Beschädigungen am Schraubenkopf bzw. im Getriebe kommen. Vermeiden kann man dies durch eine drehmomentschaltende Rutschkupplung. Diese begrenzt das Drehmoment und schützt den Schrauber vor Beschädigung.
Beim weichen Schraubfall wird der Schraubvorgang nicht abrupt gestoppt. Der Anstieg des Drehmoments ist beim Eindrehen von (schneidenen) Schrauben viel geringer und damit „weicher“. Dies ist zum Beispiel der Fall wenn eine Spaxschraube zwei Holzbalken verbinden.
Wichtig ist das kleinstmögliche Drehmoment auf das sich die Rutschkupplung des Schraubers begrenzen lässt. So kann man auch kleine Schrauben (3-5mm Durchmesser) mit einem 18 Volt Akkuschrauber eindrehen.
Wie wird das Drehmoment bei Akkuschrauben eingestellt?
Damit der Akkuschrauber in verschiedenen Arbeitsbereichen eingesetzt werden kann, sollte er über eine manuelle Drehmomentiinstellung verfügen. Profi Akkuschrauber sind mit dieser Funktion in der Regel ausgestattet – kleinere Modelle nicht immer.
Die Drehmomenteinstellung ist leicht zu erkennen. Diese befindet sich direkt hinter dem Bohrfutterkopf. Die Drehmomentstufen können am Kunststoffring anhand der aufgsteigenden Zahlen abgelesen und eingestellt werden. Als letzt Stufe ist bei Herstellern wie Bosch, Milwaukee oder Dewalt ein Bohrer-Symbol abgebildet, welches darauf hinweist, dass diese Einstellung für Bohrarbeiten optimal sind.
Leider lässt sich bei Akkuschrauben prinzipbedingt kein definiertes Drehmoment einstellen. Hier muss man sich selbstständig herantasten und die optimale Einstellung für das Vorhaben finden.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar